Diesen besonderen Platz in der Landeshauptstadt haben Die Toten Hosen mit ihrem berühmten Song „An Tagen wie diesen“ bundesweit berühmt gemacht, denn dort heißt es „Entlang der Gassen zu den Rheinterrassen„. Dieser Backsteinkomplex mit dem markanten Rundbau oberhalb des unteren Rheinwerfts wurde 1926 zur legendären Ausstellung GeSoLei eröffnet. Dort gibt es den imposanten Rheingoldsaal sowie weitere Räume für Events aller Art. Und zum Rhein hin eine offene Fläche unter schattigen Bäumen mit dem Musikpavillon, der über dem Parkplatz darunter zu schweben scheint.
Hier existierte vor mehr als zwei Jahrzehnten für gut ein Dutzend Jahre der vielleicht angesagteste Biergarten der Stadt. Ab Freitagabend bis weit in die Nacht zu Montag traf man hier tout Düsseldorf. Trotzdem war dieser Biergarten kein Ort nur für die Reichen und Schönen, sondern Treffpunkt auch für Familien, Freundeskreise, Spaziergänger und Radfahrer, die hier eine Pause einlegten. Die Getränke waren gepflegt, die Snacks lecker, die Musik dezent und das Personal freundlich und relaxt. Dann wurde die Rheinterrasse umgebaut. Um dem Düsseldorfer Brauchtum mehr Raum zu geben, planten das Architektenbüro HPP des berühmten Architekten Helmut Hentrich einen Anbau, in dem 1994 der Radschlägersaal eröffnet wurde – und der entstand leider auf Kosten des herrlichen Biergartens. Einige Zeit geschah nichts, aber Ende der Neunziger Jahre wurde aus dem kleinen Zwickel am äußersten Nordrand des Rheinterrassen-Geländes endlich wieder ein Biergarten – wenn auch ein kleiner mit merkwürdigen Öffnungszeiten. Der konnte in keiner Hinsicht an den Rheinterrassen-Biergarten anknüpfen. Und nun sind seit 2016 die Dinge wieder im Fluss. Die alte Fläche hinter dem Backsteinbau, die gut 1.000 Menschen Platz bietet, wird sukzessive wieder zum Biergarten umgestaltet. „Rheinblick 33“ heißt das Projekt, das vor einem Jahr startete. Nun kann man es sich an Tagen mit schönem Wetter wieder von nachmittags um 15:00 bis nachts um 1:00 (sonntags schon ab 12:00) wieder an diesem legendären Platz gut gehen lassen. Ein tägliches Highlight ist der Sonnenuntergang über dem Rhein, den man von hier aus besonders gut genießen kann. Dass dieser Rheinblick etwas abseits vom Schuss, also rund anderthalb Kilometer vom Burgplatz entfernt liegt, hat Vor- und Nachteile. Man entgeht hier den nervigen Junggesellenabschieden und Ballermanntouristen der Altstadt, muss aber – wenn man im Zentrum des Vergnügens weiterfeiern möchte – doch ein gutes Stück zu Fuß gehen. Wobei sich dann ein traditioneller Weg empfiehlt: Die Rampe mit der stählernen Schlange hinunter zum Parkplatz und dann zum Fußweg direkt am Fluss. Dann das ganze untere Rheinwerft entlang Richtung Süden bis zu den Kasematten, der Pegeluhr und der MS Allegra, wo man ein Päuschen einlegen kann. Durch die Unterführung zum Alten Hafen ist man dann mit wenigen Schritten beim Uerigen. Übrigens: Rheinblick 33 heißt der neue, alte Biergarten, weil die Postadresse der Rheinterrasse Joseph-Beuys-Ufer 33 lautet. Und noch ein bisschen Hintergrundwissen für Nicht-Düsseldorfer: „Rheinterrassen“, also im Plural, sagen Auswärtige zu diesem Ort, der korrekte Name ist „Rheinterrasse“. Oft nennen Ortsfremde das gesamte Untere Rheinwerft „Rheinterrassen“ oder behaupten, die Kasematten lägen an den Rheinterrassen. Das ist falsch. Der gesamte Streifen direkt an den Mauern zum Rhein ist DAS Untere Rheinwerft – die Bezeichnung stammt aus der Zeit, als sich der Düsseldorfer Hafen bis fast zur Rheinterrasse ausdehnte. Die Gleise für die Hafenbahn sind an manchen Stellen auf dem Parkplatz südlich der Oberkasseler Brücke noch zu erahnen, der letzte Hafenkran verschwand erst in den Siebzigerjahren vom Unteren Rheinwerft.
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