An den meisten Stellen, an denen der Rhein zwischen Köln und Duisburg nicht durch Befestigungen seinen ursprünglichen Charakter verloren hat, findet man besonders bei Niedrigwasser viel Kies am Ufer. Aber manchmal haben sich wunderbare, feindsandige Strände gebildet, an denen man den mächtigen Strom hautnah erleben kann. Und das nicht nur am Sommer. Denn auch Spaziergänge mit und ohne Hund in den kühleren Jahreszeiten sind hier etwas Besonderes, weil man dem Rhein wirklich auf die Pelle rücken kann. Eine weite Bucht entlang zu schlendern und dabei die vorbeiziehenden Schiffe zu beobachten, ist immer ein besonders Erlebnis. Wir haben uns die schönsten Rheinstrände einmal angeschaut.

Echte Strände auf Kölner Stadtgebiet

Das Strandbad Langel auf einer Postkarte von 1913

Das Strandbad Langel auf einer Postkarte von 1913

Ganz im Süden der Millionenstadt und weit im Norden finden sich echte Strände mit feinem Sand. Legendär ist der Langeler Lido. Hier wurde 1911 das Strandbad Langel eröffnet, das drei Jahre lang eines der größten Standbäder Europas war – das Hauptgebäude zog sich über 100 Meter hin. Aber schon 1914 brannte das Gebäude ab und wurde durch mehrere kleine ersetzt. Das Besondere am Langeler Strandbad: Während im hillije Kölle strikte Geschlechtertrennung beim Baden herrschte, durfte in Langel – das seinerzeit zum noch nicht eingemeindeten Porz gehörte – gemischt geplantscht werden.

Google-Map: Langeler Lido

Über die Jahrzehnte hat sich der Strom an dieser Stelle ziemlich stark verändert. Eine zunehmende Versandung hat den Abstand vom Strandbad zum Fluss ständig vergrößert, sodass sich heute zwischen der wiedereröffneten Gaststätte namens „Strandbad Langel“ und dem Wasser ein kleiner Park sowie Liegewiesen finden. Hier kann man es sich im Sommer gutgehen lassen und bei Hitze die Füße ins den kühlenden Rhein stecken. Aber Achtung: Hier wie an allen Rheinstränden gilt – Das Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich! Selbst in Ufernähe und in Buchten können Strömungen auch erfahrene Schwimmer in ernste Gefahr bringen!
Rodenkirchen Beach (Foto von der gleichnamigen Facebook-Seite)

Rodenkirchen Beach (Foto von der gleichnamigen Facebook-Seite)

Auf der anderen Rheinseite lockt das, was seit einigen Jahren „Rodenkirchen Beach“ heißt, aber auch unter dem Namen „Rodenkirchener Riviera“ bekannt ist. Manche sagen aber auch, das gesamte linksrheinische Ufer zwischen der Rodenkirchener Brücke und dem Rheinbogen bei Weiss sei diese Riviera und Rodenkirchen Beach nur dieses besonders gemütliche Strandstück zwischen dem Kanuclub Grün-Gelb und dem Bootshaus Rodenkirchen. Wie auch immer: Hier reiht sich eine wunderbare Sandbucht an die nächste. Besonders schön ist es hinterm Campingplatz Berger sowie jeweils rund einen Kilometer links und rechts davon.

Der nächste Strand liegt dann unterhalb vom Tanzbrunnen in Deutz. Dort lockt seit einigen Jahren der KM689 Cologne Beach Club, eine Mischung aus Ausflugslokal und Disco. Während auf dem Gelände des Clubs einige Tonnen aufgeschütteter Sand fürs Strandgefühl sorgen, findet sich direkt am Rhein ein halber Kilometer nicht ganz so schöner Beach. Immerhin liegt die ganze Sache gegenüber der Stadt und bietet so nicht nur tolle Ausblicke, sondern auch wunderschöne Sonnenuntergänge.

Die nächste Gelegenheit, den Rhein bei Köln mit echtem Sand zu erleben, gibt es dann wieder linksrheinisch und weiter nördlich. Auf der Halbinsel, die den Niehler Industriehafen vom Rhein trennt, liegt der Niehler Strand, der im Sommer besonders bei den Bewohnern der nördlichen Stadtteile besonders beliebt und an heißen Tagen auch ziemlich überlaufen ist.

Strandarm bis Neuss

Das war’s dann auch erstmal mit nennenswerten Sandstränden. Dank der Industrieanlagen von Niehl, Leverkusen und Dormagen gibt es entweder keinen direkten Zugang zum Rhein, starke Uferbefestigungen oder reine Kiesbuchten. Zwar bieten z.B. die Rheinaue Langel-Merkenich und die Hitdorfer Laach schöne Spaziergänge, aber eben nichts, was die Bezeichnung „Beach“ verdient. Rechtsrheinisch herrscht von Hitdorf bis Düsseldorf-Benrath der Kies, und linksrheinisch findet sich die erste hübsche Sandbucht erst wieder auf der Ölgangsinsel an der Neusser Hafeneinfahrt. Damit und mit den Stränden auf Düsseldorfer Stadtgebiet befassen wir uns dann in der nächsten Folge.

[Hier geht’s zum zweiten Teil der Serie „Die schönsten Rheinstrände…“]

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