Jeder Rheinliebhaber, der ab und zu am Strom spaziergeht, kennt die großen Tafeln mit der Angabe der Stromkilometer; sie sind sogar innerhalb der großen Städte zu sehen. Auch die 500-Meter-Marke in Form eines schwarzen Pluszeichens ist bekannt. Nicht überall sichtbar sind die länglichen Tafeln, die alle hundert Meter zwischen den Stromkilometerschildern stehen. Natürlich reichen diese Schilder und Tafeln für präzise Messungen nicht aus. Deshalb gibt es über die gesamten rund tausend Kilometer Rhein zwischen Konstanz und Hoek van Holland im Boden eingelassene Hektometermarken aus Metall.
Aber die sind nicht immer und nicht immer leicht zu finden. Wo das Ufer bewachsen ist, verstecken sich die gusseisernen Platten manchmal in der Vegetation. Einige sind mit der Zeit auch im Untergrund versunken. Wie bei jeder Form der Landvermessung üblich, gibt es einen erhabenen Punkt, der den Kilometer auf den Zentimeter genau festlegt. Weil es die Hektometermarken immer an beiden Ufern gibt, dienen diese Erhebungen den Geometern als exakte Messpunkte.
Dass ein solcher Messpunkt kürzlich benutzt wurde, erkennt man nicht nur daran, dass die Platte freigelegt wurde. Meistens wird die Platte vorübergehend mit einer möglichst auffälligen Farbe gekennzeichnet. Das Foto zeigt links den Rheinstromkilometer 738,5. Der findet sich am linken Ufer zu Beginn der sogenannten Ölgangsinsel, einem Landschaftsschutzgebiet unterhalb des Neusser Hafens. Auf der Suche nach weiteren Hektometermarken findet man genau einhundert Meter weiter eine solche Platte, die allerdings im Originalzustand vorliegt. Selbst bei intensivem Suchen ließ sich aber kein weiterer Messpunkt vor einer der Hektometertafeln entdecken.
Wer gern auf die Suche nach versteckten Dingen macht, kann sich ja einmal daran versuchen, eine dieser Markierungen aufzuspüren … und zu fotografieren. Wir sind auf Fotos von Hektometermarken gespannt.