Zugegeben: Ein bisschen merkwürdig sieht es schon aus, wenn ein Schubboot ohne Schubverband auf dem Rhein schippert – so ähnlich wie wie ein Sattelschlepper ohne Auflieger. Auf dem Rhein zwischen Köln und Duisburg kann man regelmäßig Schubboote mit dem Namen „Herkules“ beobachten, die von der Reederei Imperial Schifffahrt GmbH betrieben werden. Ein solches Herkules-Schubboot kann bis zu sechs Schubleichter bewegen, also „Lastkähne“ ohne eigenen Antrieb.
Schuber, wie man diesen Typ Frachschiff auch nennt, tragen die Bezeichnung SSS. Frachtleichter werden mit GSL bezeichnet, Tankleichter heißen TSL. Und weil diese Boote so deutlich mehr Last in Bewegung setzen müssen als die üblichen Rheinschiffe, sind Schubboote durchweg besonders stark. So verfügt die Herkules IX, die man besonders häufig am Niederrhein sieht, über zwei Caterpillar-Maschinen mit je 1.500 PS; die Herkules XIV kommt mir drei Maschinen sogar auf über 6.000 PS und kann selbst bergwärts sechs Leichter anschieben. Im internationalen Vergleich ist das so gut wie nichts: Der Rekord auf dem Mississippi liegt bei 70 Leichtern vor einem Schubboot, 40 Kähne sind dort der Normalfall.
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