Sie ist eine auffällige Erscheinung, die MS Düsseldorf, das zweitjüngste Schiff der Weissen Flotte Düsseldorf. Und das nicht nur, weil sie diese markante, große LED-Wand an der Backbordseite trägt, sondern weil sie eine wahre Schönheit unter den Ausflugs- und Eventschiffen auf dem Rhein zwischen Köln und Duisburg ist. Die meisten Beobachter beschreiben die MS Düsseldorf als schnittig mit ihrer flach ansteigenden Linie vom Bug über die Fronten der Decks bis zum Steuerhaus. Dabei gab es schon vor vielen Jahren einmal eine MS Düsseldorf, die mit dem heutigen Schiff gleichen Namens nichts zu tun hat – denn die „alte“ Düsseldorf, ein ehemaliger Raddampfer, liegt heute als MS Nostalgie fest vertäut am Duisburger Schwanentor.
Während die MS Jan Wellem von 2011 stammt, wurde die MS Düsseldorf, erbaut in der Meidericher Schiffswerft, 1992 in Dienst gestellt. Damals noch als Teil der Flotte der Rheinbahn, die bekanntlich 1993 mit allem Drum und Dran von der Familie Küffner übernommen wurde, die seitdem die Weisse Flotte Düsseldorf-Duisburg betreibt.
Die MS Düsseldorf ist von allen technischen Daten her das zweitgrößte Boot der Weissen Flotte, gleich hinter dem Flaggschiff, der MS Stadt Düsseldorf. Sie ist 37 Meter lang und 7,20 Meter breit und hat einen Tiefgang von knapp 1.30 Meter. Die modernen Maschinen liefern 503 PS. Das Freideck verfügt über eine Sonnenschutzanlage, die Innendecks sind mit einer Klimaanlage ausgestattet. Dank moderner Präsentationstechnik eignet sich das Schiff auch und besonders für Firmenveranstaltungen. An Bord gibt es eine Küche, und eines der WCs ist barrierefrei zu erreichen. Auffällig ist die große, an der Backbordseite des Schiffs angebrachte LED-Wand, die von einer beliebigen Videoquelle aus gespeist werden kann. So können Unternehmen, die das Schiff gechartert haben, während der Tour hier ihr Logo oder eine ganze Firmenpräsentation ablaufen lassen. Und natürlich kann auch ein TV-Tuner das Bild liefern. Das war auch die wesentliche Idee für die Anbringung des Riesendisplays: Während Spiele der Fußball-WM 2014, die auf den frei empfangbaren Sendern zu sehen waren, über die LED-Wand gezeigt wurden, sollten Fans an Land das Geschehen von den Kasematten aus verfolgen können. Diese Form des Public Viewing sollte allerdings nicht in der gewünschten Form genehmigt werden, sodass die Reederei auf ihren Plan verzichtete.