Liebe Hundehalter, das ist ein Aal. Der lag am Paradiesstrand in Düsseldorf. Eine Krähe hatte schon ein wenig daran gefrühstückt. Deren Blut enthält das sogenannte „Aalgift„. Das ist hochgiftig und kann kleine Hunde töten. In vielen Fällen, in denen von „Giftködern“ die Rede ist und die sich auf die Rheinufer beziehen, waren es tote Aale, die kleine Hunde krank gemacht oder getötet haben.
Seit Wochen führt der Rhein, das, was Binnenschiffer „kleines Wasser“ nennen. Der Pegel ist extrem niedrig, und immer mehr Strände werden sichtbar bzw. breiter. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der beste Freund beim Gassigang am Fluss auf den einen oder anderen angeschwemmten Fisch stößt. Je nachdem wie dessen Appetit ist, wird er eventuell sofort daran naschen. Und das kann tödlich enden – zumindest wenn es ein Aal war, an dem sich der Fellträger gütlich getan hat. Das Blut von Aalen enthält einen Giftstoff, der für den Menschen weitgehend ungefährlich ist, auf kleine Hunde aber tödlich wirken kann.
Zum Glück ist der Rhein ja seit Jahren wieder ein fischreicher Fluss. Das war in den Sechziger- und Siebzigerjahren nicht so, weil die Einleitungen diverser Chemie- und anderer Fabriken den Strom regelrecht vergiftet hatten. Heute gibt es beim Rhein im Wesentlichen nur noch zwei ökologische Probleme: Er ist durch das Abwasser von Kraftwerken zu warm und durch die Emissionen aus dem französischen Kalibergbau, der per Mosel zufließt, zu salzig. Das stört aber gerade die größeren Fischarten wenig, die im Rhein leben. Wie stark vor allem die Population der Aale in früheren Zeiten war, kann man daran erkennen, dass vor dem ersten Weltkrieg verordnet wurde, Dienstpersonal maximal einmal pro Woche Aal vorzusetzen. Auch der im Alten Hafen hinter der Rheinpromenade liegende Aalschokker erzählt von dieser Ära des Fischfangs.Natürlich werden auch andere tote Fische angeschwemmt. Oft handelt es sich um Tiere, die Kormoranen in die Klauen gefallen sind, aber für diese Vögel zu groß waren. Dann lassen sie ihren Fan einfach los. Der wird angeschwemmt, und Möwen und Krähen tun sich daran gütlich. Typisch ist, dass diese Vögel mit dem Fressen am Kopf beginnen und oft den Rest verschmähen. Von Aalen lassen sie aber in der Regel die Schnäbel.
Ungefährlich wird ein Aal-Kadaver erst, wenn er nicht nur vollständig ausgeblutet ist, sondern wenn er durch die Sonne regelrecht gedörrt wurde. Das heißt: Auch wenn sich der Waldi in einem ordentlichem Aalschmodder zu parfümieren gedenkt, sollte man ihn unbedingt daran hindern – nicht nur wegen der zwangsläufigen Geruchsbelästigung. Gerade Hunde in der Größe von Yorckshire-Terriern können sich auch über den Hautkontakt vergiften. Solche Vergiftungen enden dann aber in der Regel nicht tödlich.