Man sagt, man könne den Dom von jedem einzelnen Liegeplatz der Köln Marina im Rheinauhafen sehen. Das allein ist schon ein Hinweis darauf, dass dieser Hafen für Sportboote zu den schönsten seiner Art in Deutschland zählt. Ähnlich wie in der Marina Düsseldorf kann man auch unterhalb der legendären Kranhäuser stadtnah und im Zentrum des urbanen Geschehens ankern. Das lockt natürlich viele, viele Sportbootfahrer aus allen Anrainerländern des Rheins an, die hier gern ein paar Tage mit dem Kölschjeföhl verbringen. Die Chance, einen Liegeplatz in der warmen Jahreszeit zu ergattern, ist allerdings nicht besonders groß, wenn man nicht langfristig vorher reserviert.
Dafür ist das Vergnügen, sein Schiff hier ganzjährig liegen zu haben, ziemlich preisgünstig: mit 220 Euro pro Meter zuzüglich Stromkosten ist man schon dabei. 116 Plätze für Boote unterschiedlicher Größe gibt es (Liegeplan als PDF). Die entstanden 2011 nach dem Bau einer völlig neuen Steganlage, die zu den besten ihrer Art gehört. Damit passt die Köln Marina nun auch zum Ambiente, das um den Rheinauhafen in den vergangenen 30 Jahren entstanden ist. Als der Kölner Autbord- und Motoryacht Club (KAMC) 1971 den ursprünglichen Yachthafen hier einrichtete, herrschte hier noch die spezielle Methode angeranzter Häfen. Dementsprechend wurden an dieser Stelle viele Krimis gedreht. Aber ähnlich wie der Düsseldorfer Medienhafen wurde auch aus dem hässlichen Entlein Rheinauhafen ein strahlend schöner Schwan, der nun Köln Marina heißt. Betrieben wird er von der Rheinau-Sporthafen Köln GmbH, einer Gründung des KAMC, deren Aufgabe der Betrieb und die Verwaltung des Sporthafens, seiner Service-Einrichtungen und der Tankstelle ist. Am Südende finden sich die Gebäude mit dem Hafenmeister, dem Yachtclub, der Verwaltung und den Sanitäreinrichtungen. Die Einfahrt liegt bei Rheinkilometer 687 am linken Ufer zwischen dem Schokoladenmuseum und dem Malakoffturm. Hier gibt es eine Drehbrücke mit einer Durchfahrtshöhe von 8,20 Metern (minus des jeweiligen Pegels von Köln). Diese Drehbrücke wird zwischen 08:00 und 20:00 Uhr in der Regel jede volle Stunde geöffnet. Wer nicht darunter hindurch passt und zwischendurch hinaus will, muss die Öffnung zwanzig Minuten vorher beim Hafenmeister anmelden. Wer als Sportbootkapitän Köln kennenlernen möchte, liegt im Rheinauhafen richtig, denn von hier aus sind alle Attraktionen der Domstadt fußläufig oder mit dem ÖPNV zu erreichen. Den Abend kann der Gast dann in einer der vielen tollen Locations rund um den Rheinauhafen verbringen – im Sommer zum Beispiel im herrlichen Biergarten am Malakoffturm an der Hafeneinfahrt. Allerdings ist die Köln Marina unter den Seglern und Motoryachtführern schon längst kein Geheimtipp mehr, also entsprechend oft ausgebucht. Damit teilt sie dasselbe Schicksal wie die Marina im Düsseldorfer Medienhafen.
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